So gab es zum Zeitpunkt der Redaktionsrecherche bei der Firma getmobile.de einen Motorroller (Motortyp: 49 ccm, Listenpreis laut Anbieter: 899 Euro) im Paket mit zwei Sony-Ericsson-Handys K 310i (Listenpreis: je 128 Euro). Dazu musste der Kunde allerdings zwei Mobilfunkverträge mit monatlichen Fixkosten von jeweils 23,95 Euro unterzeichnen (4,95 Euro Grundgebühr plus 19 Euro Paketpreis). In der Summe kommen damit während der zweijährigen Mindestlaufzeit Fixkosten von 1149,60 Euro zusammen. Selbst wenn man die Listenpreise der so genannten Gratis-Zugaben mit einbezieht, werden die Prämien über die Gebühren bezahlt. Zudem sind die genannten Produkte im Internet deutlich billiger erhältlich.
Dies ist jedoch kein Einzelfall: Der Anbieter eteleon.de bewarb während der Untersuchung einen Apple-Computer "Mac mini" mit Intel-Doppelkernprozessor (Listenpreis: rund 620 Euro). Voraussetzung war auch hier der Abschluss von zwei Mobilfunkverträgen mit einem monatlichen Mindestumsatz von jeweils mehr als 30 Euro und hohen Gesprächsgebühren. Bei dieser Offerte summieren sich die Fixkosten über die zweijährige Laufzeit auf satte 1531,20 Euro.
Ähnliche Angebote werden in TV-Spots und Zeitschriftenanzeigen beworben. Markus Saller, Referatsleiter Recht bei der Münchner Verbraucherzentrale, warnt vor den verlockenden Zugaben: "Schon die Tarife der Mobilfunkfirmen sind kaum zu durchschauen. Zugaben machen es noch schwerer, das Preis-/Leistungsverhältnis einzuschätzen."
"TV Movie multimedia" rät Schnäppchenjägern, die Vertragsbedingungen genau zu prüfen und die Folgekosten mit dem Wert der Prämie zu vergleichen. Wichtig für spätere Reklamationen ist außerdem, wer der Vertragspartner ist. Geht etwa der Händler in Insolvenz oder gibt die Gratis-Spielekonsole vorzeitig den Geist auf, schaut der Verbraucher oft in die Röhre. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sein Wunschpaket bei einer Verbraucherzentrale auf mögliche Fallstricke durchforsten lassen.