Das Antennen-Problem von Apples neuestem iPhone-Modell zeigt, wie schwierig es ist, kleine, flache Mobiltelefone mit gutem Empfang zu entwickeln. Der Grund: Mobiltelefone verwenden nur eine einzige Antenne, die ihr Signal in alle Richtungen aussendet, um die nächstgelegene Basisstation für den Verbindungsaufbau zu finden. "Der dafür notwendige Energieverbrauch verkürzt nicht nur die Lebensdauer des Akkus, das andauernde Senden sorgt auch für Störungen bei anderen Anwendern", sagt Lin Zhong, dessen Forschergruppe an der Rice University Verfahren untersucht, mit denen sich die Energieeffizienz von elektronischen Geräten verbessern lässt.
Zhongs Prototyp besteht aus einer auf WLAN basierenden Sende- und Empfangseinheit mit drei handelsüblichen, in unterschiedliche Richtungen ausgerichteten Richtantennen und einer Rundstrahlantenne. Der Prototyp wurde auf eine motorisierte Drehplattform gesetzt, um zu überprüfen, ob die Verbindung auch bei plötzlichen Richtungsänderungen erhalten bleibt. Von den vier Antennen war zu jedem Zeitpunkt immer nur eine aktiv: Entweder sendete die am nächsten gelegene gerichtete Antenne Daten an die Basisstation, oder die Rundstrahlantenne empfing von dort Signale.
Das Ergebnis: Sogar bei einer vollständigen Umdrehung pro Sekunde schaffte es der Prototyp, Videos ohne jegliche Störung zu laden. Nach Zhongs Untersuchungen bewegt sich ein Handy im Alltag selten schneller als eine Drittel-Umdrehung pro Sekunde. Der Forscher ist daher überzeugt: "Im Vergleich zu einer Antenne könnten zwei Antennen, jeweils an Vorder- und Rückseite angebracht, die Signalstärke am Rand eines Handy-Netzes verdoppeln und inmitten des Netzes den Stromverbrauch halbieren."