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Sprachassistenten könnten das nächste große Ding sein

Technik
Was ist jetzt das nächste große Ding? Sind es Sprachassistenten wie Alexa oder die Blockchain-Technologie? Richard Gutjahr, Moderator des 5. Medieninnovationstages der BLM, setzt auf die Voice Assista... [weiter]

Technik und Standards

Erste Kamera-Handys
Möglich werden mobile Videocalls durch UMTS, die dritte Mobilfunkgeneration. Weltweites Kürzel: 3G, für 3rd Generation. Gerade bei der mobilen Videotelefonie ist der Unterschied zu älteren Mobilfunknetzen offensichtlich: Bewegt-Bild-Live-Gespräche gab es in GSM-Netzen bislang nicht. Mobile Videoanrufe erfordern eine Real-Time-Verbindung für Audio und Video gleichzeitig, sprich lippensynchron, und das auch noch in zwei Richtungen: Im Mobilfunk bietet dies nur UMTS.

Leitungsvermittelte Videotelefonie
Videotelefonie läuft leitungsvermittelt transparent und synchron durch die Netzelemente hindurch. Die Intelligenz ist vollständig in die Handys integriert. Dies betrifft sowohl die Video/Audio Codecs, wie auch die Multiplexing Methoden und die Ruf-Signalisierung. Das UMTS-Netz ermöglicht die Verbindung und den leitungsvermittelten Transport derInformationen. Dabei wird das Gespräch – analog der klassischen Telefonie über die dem Anrufer nächste Basisstation (NodeB) aufgebaut. Die Mobilen-Switchingcenter (UMSC) im UMTS_Netz vermitteln das Telefonat bis zum Gesprächspartner auf der Gegenseite. Die Endgeräte einigen sich dabei auf einen der vorgegebenen Standards für Video und Audio. Die beiden Gesprächsteilnehmer sind danach über eine dedizierte Leitung – ähnlich einer direkten Rohrverbindung durch die die Gesprächsdaten transportiert werden – miteinander verbunden. Die Bandbreite ist im UMTS-Standard auf 64 Kilobit pro Sekunde (Kbps) festgesetzt worden.

Grundsätzlich reichen diese leitungsvermittelten 64 Kbps sehr gut für ein Videogespräch aus. Dafür sorgen zusätzliche Codierungsverfahren bei der Übertragung von Sprache und Bewegtbild.

Die Videotelefonie der neuen UMTS-Handys folgt dem Standard 3G.324M und ist somit derzeit noch nicht rückwärtskompatibel zu bisherigen Festnetz-Video-Telefonen des Standards H.320. An entsprechenden Gateways, mit denen auch die bisherigen Videotelefonie Standards unterstützt werden, wird derzeit gearbeitet. Zudem wird in Zukunft der Standard H.324i auch für Festnetz-Video-Telefone und -Konferenzsysteme zum Einsatz kommen. Im Prinzip sollen so viele Videoverbindungen wie möglich unterstützen, also nicht nur ins Mobilnetz, sondern auch ins Festnetz. Die UMTS-Video-Telefonie umfasst schon heute eine ganze Reihe weiterer Standards, Codecs und Protokolle, so etwa:

  • Audio codec AMR (mand.), G.723
  • Video codec H.263 (mand.), MPEG 4
  • Multiplexing H.223
  • Call control 3GPP TS 24.008
  • Media control H.245
  • Transport Circuit Switched Data Bearer BS30

Die insgesamt verfügbaren 64 Kbps teilen sich in Ton-, Bild- und Signalisierungs-Anteile auf.

Für die Sprache wird hauptsächlich der AMR-Codec (Adaptive Multirate-Abtastung) verwendet, der kann im Handy von 4,7 bis 12,12 Kbps fest eingestellt werden. Als Video-Codec wird bei Vodafone der H.263 beziehungsweise MPEG4 (Moving Pictures Experts Group) verwendet. Der verbraucht dann - zusammen mit dem Signalisierungs-Protokoll – eben den Rest der 64 Kbps, je nach dem, auf welche Datenrate der AMR-Codec vom Handy-Hersteller eingestellt wurde.

Quelle: Vodafone