Besonders leicht ist das Abhören von Telefongesprächen bei Anwendern, die eine Telefon-Software einsetzen und über ein Netzwerk ins Internet gehen - wie etwa in einer Wohngemeinschaft oder am Arbeitsplatz. Mit einem leicht zu bedienenden Lauschprogramm, einem so genannten Sniffer, lassen sich alle Daten, die durch das lokale Netz wandern, von allen Netzanschlüssen aus protokollieren. Im Fall von VoIP bedeutet dies: Telefongespräche können belauscht und als Audiodatei mitgeschnitten werden.
Der Weg ins Internet mittels WLAN eröffnet einen zweiten Angriffspunkt: die Funkverbindung. Die PC-Welt rät: Wer per WLAN ins Internet geht und eine Telefon-Software oder ein WLAN-Handy verwendet, sollte unbedingt die WPA- oder WPA-2-Verschlüsselung im Endgerät und im WLAN-Router aktivieren. Denn ungeschützte oder nur mit einem WEP-Schlüssel gesicherte drahtlose Netze lassen sich von Profis mit der entsprechenden Hard- und Software leicht ausspionieren.
Wer VoIP nutzt und sich vor Lausch-Attacken im eigenen Netz schützen will, sollte eine Kombi-Box verwenden, die DSL-Modem und VoIP-Adapter zum Anschluss von Telefonen in einem Gerät vereint und die Telefondaten vom restlichen LAN intern abtrennt. Auf diese Weise lassen sich die Gespräche weder über die integrierten Netzanschlüsse noch über das WLAN-Modul abhören - allerdings nur dann, wenn der Anweneder das integrierte DSL-Modem nutzt und nicht die Box hinter einem anderen Router einbindet. Schutz bietet auch die kostenlose Telefon-Software Skype (www.skype.com), die Gespräche verschlüsselt überträgt.