"Verbraucher müssen sich auf das Ende der günstigen Telekommunikationspreise einrichten. Anbieter nutzen die Popularität von Smartphones und bandbreitenintensiven Streaming-Diensten, um hochwertige Tarifangebote durchzusetzen. Mittels innovativer Preismodelle werden sie im kommenden Jahr Übertragungsgeschwindigkeiten, mobiles Datenvolumen und digitale Inhalte stärker als bisher monetarisieren", sagt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT EMEA bei Deloitte.
Handy- und Festnetztarife: hohes Datenvolumen für Streaming Viele Jahre standen die Preise für Telekommunikationsdienste in Deutschland durch den starken Wettbewerb unter Druck: 2016 stabilisieren die Netzbetreiber das Tarifniveau im Mobilfunk und setzen im Festnetz sogar höhere Preise durch. Sie läuten damit die Trendwende ein, und viele Verbraucher gehen mit. Angesichts von Streaming und Connected Devices schätzen immer mehr Konsumenten leistungsfähige Netzinfrastrukturen und sind bereit, mehr dafür zu bezahlen.
Wachsende Nachfrage nach Neu- und Altgeräten
Smartphones sind Statussymbole, für viele Deutsche muss es deswegen stets das Neuste sein. Fast 60 Prozent der Endgeräte sind jünger als 18 Monate. Mit First- und Secondhand-Geräten haben drei Viertel der Deutschen ein Smartphone, bei den unter 35-Jährigen besitzt nahezu jeder eins. Der rasche Wechsel zu neuen Geräten schafft einen wachsenden Secondhand-Markt, der mittlerweile 800 Millionen Euro umsetzt. Gebrauchte Smartphones kosten durchschnittlich 130 Euro, Premiumgeräte sind teilweise deutlich teurer. Für Anbieter erlaubt die Entwicklung zusätzliche Vermarktungsmodelle, etwa durch die Inzahlungnahme gebrauchter Geräte.
Noch in der Nische: Virtual
Reality Virtual-Reality-(VR-)Brillen entführen Nutzer in eine computergenerierte, interaktive Umgebung. Trotz der spannenden Erlebniswelten kann die VR-Technologie 2016 ihr Potenzial noch nicht ausschöpfen. Noch fehlen Inhalte und Geschäftsmodelle. Wenn Content-Anbieter attraktive Anwendungen mit Mehrwert schaffen, dürfte die Skepsis jedoch schnell abgebaut werden. Die Möglichkeiten reichen dabei von Gaming über Nachrichten bis hin zu Werbung und B2B-Angeboten.
Mehr Vertrauen in deutsche Cloud-Dienste
Datenschutz und -sicherheit sind in Deutschland seit jeher ein sensible Themen. Mit dem aktuellen Connectiviy-Trend steigt die Zahl der Nutzungsdaten und Cloud-Dienste weiter an, gleichzeitig aber auch das Missbrauchsrisiko. Deutsche Unternehmen können vom Vertrauen in "IT made in Germany" profitieren und entsprechende Dienste aktiv vermarkten. Deutsche Rechenzentren haben dieses Jahr ein Wachstumspotenzial von 20 Prozent."Anbieter haben hierzulande eine gute Wettbewerbsposition, wenn sie sich mit Cloud-Lösungen aus deutschen Rechenzentren positionieren und hohe Transparenz gegenüber ihren Kunden sicherstellen. Die Unsicherheit ist nach Skandalen wie der NSA-Abhöraffäre gestiegen, deshalb wächst die Nachfrage nach sicheren Cloud-Anwendungen", resümiert Dr. Andreas Gentner.